Erhöhte Wachsamkeit bei Zeckenstichen
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) warnt vor einer steigenden Gefahr durch Zeckenstiche. „Zecken werden immer früher und länger aktiv. Nach dem Rekordjahr 2020 müssen wir in diesem Jahr mit einer weiteren Steigerung der Erkrankungshäufigkeit rechnen“, sagt DRK-Bundesarzt Professor Dr. Peter Sefrin.
Obwohl der Gipfel der Erkrankungen in den Monaten Mai bis Oktober liegt, haben die warmen Sonnenstrahlen bereits jetzt im März zu einer zunehmenden Gefährdung geführt. Schon bei acht Grad Celsius werden die Tiere aktiv.
„Nach einem Spaziergang beispielsweise im Teufelsmoor sollte sich jeder nach Zecken absuchen“, sagt Uli Gerster, Ausbildungsbeauftragter beim DRK-Kreisverband Osterholz e.V. Vor allem im Naturschutzgebiet „Torfkanal“ kommen Zecken laut Niedersächsischem Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz sehr häufig vor. Durch einen Zeckenstich könnte es bei Betroffenen zu einer Frühsommerenzephalitis (FSME) oder Borreliose kommen, erläutert Uli Gerster. Statistisch tritt die Borreliose häufiger als die FSME auf, ist aber nicht meldepflichtig. Verlässliche Fallzahlen liegen daher nicht vor. Fälle von FSME sind in den letzten fünf Jahren im Landkreis Osterholz laut Robert-Koch-Institut nicht bekannt geworden.
Die Zeichen eines Zeckenstichs, die manchmal erst einige Tage bis Wochen später auftreten können, sind eine sich verbreitende Hautrötung. Es können in der Folge Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen sowie Müdigkeit auftreten.
DRK-Ausbildungsleiter Gerster empfiehlt, zum Entfernen der kleinen Blutsauger eine Zeckenzange oder -karte zu verwenden. Erhältlich sind diese zum Beispiel in Apotheken. Die Zecke muss dann ganz vorn erfasst und senkrecht nach oben herausgezogen werden. Sie darf dabei weder gequetscht noch gedreht werden. Beides könnte dazu führen, dass die Zecke Sekrete absondert, in denen sich die Krankheitserreger befinden. „Treten Zeichen für eine Entzündung auf, sollte unbedingt der Hausarzt aufgesucht werden“, so Gerster.