DRK blickt auf „extremes Jahr“ zurück
Herausfordernd, extrem, außergewöhnlich – kaum ein Redner kam in seinem Beitrag während der DRK-Kreisversammlung für das Jahr 2022 an diesen Adjektiven vorbei. Die Hilfsorganisation hielt am 22. November 2023 in Meyenburg ihre Jahreshauptversammlung ab und blickte auf ein ereignisreiches Jahr zurück.
„Eigentlich sind wir 2022 in der Annahme, endlich aus Corona herauszukommen, sehr positiv gestimmt in das Jahr gestartet“, erinnerte sich DRK-Präsident Thorben Prenntzell in seinem Rückblick. Doch im Februar des letzten Jahres wurde die Ukraine in einen Krieg verwickelt. In der Folge setzte eine neuerliche große Fluchtbewegung in Europa ein, die auch den DRK-Kreisverband Osterholz e. V. bis heute stark fordert. In Kombination mit dem anhaltenden Fachkräftemangel „entwickelte sich auch 2022 für uns zu einem erneut herausfordernden Jahr“, stellte Prenntzell fest.
Dabei hätte ursprünglich das Jahr 2022 für das Deutsche Rote Kreuz im Landkreis Osterholz vornehmlich im Zeichen der infrastrukturellen Weiterentwicklung stehen sollen: die Fertigstellung der neuen Geschäftsstelle an der Bördestraße, nebenan der Baubeginn einer neuen Rettungswache und der erfolgreiche Bauabschluss der Kindertagesstätten in Grasberg sowie Westerbeck – allesamt herausragende Ereignisse in der fast 75-jährigen Geschichte des DRK-Kreisverbandes. „Angesichts der äußeren Umstände traten sie leider etwas in den Hintergrund“, bedauerte DRK-Präsident Prenntzell.
„Unsere personellen Ressourcen wurden und werden auch durch Corona immer wieder stark belastet“, erläuterte Patrick Grotheer, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes. „Die Kündigung von Betreuungsverträgen oder gar die dauerhafte Schließung einzelner Gruppen oder Einrichtungen konnte bisher aber noch immer vermieden werden“, zeigte er sich in Zusammenhang mit der Situation in den Kindertagesstätten erfreut. Auch im Rettungsdienst war auf das DRK stets Verlass, und dass trotz einer Steigerung der Einsatzzahlen um rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im ehrenamtlichen Sektor der Hilfsorganisation stachen neben den 2.600 Dienststunden, die die DRK-Bereitschaften im Jahre 2022 absolvierten, diverse soziale Projekte hervor. Wiederum spielte die Flüchtlingshilfe eine große Rolle. „Unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gaben zum Beispiel die Erstausstattungen für Neuankömmlinge aus, koordinierten die Annahme und Weitergabe von Spenden und bauten zusammen mit dem Diakonischen Werk einen zusätzlichen Spendenraum auf“, zählte die stellvertretende DRK-Präsidentin, Ute Rossol, Beispiele auf. Im Mittelpunkt standen dabei die DRK-Kleiderkammer in Worphausen und der DRK-Shop in Osterholz-Scharmbeck. „Beide Einrichtungen haben sich längst zu einem sozialen Treffpunkt entwickelt“, freute sich Ute Rossol.
Das Präsidium des DRK-Kreisverbandes Osterholz e. V. beweist Kontinuität. Allesamt in ihren Ämtern bestätigt wurden Marcus Oberstedt als stellvertretender Präsident und Konventionsbeauftragter, Volker Lütjen als Schatzmeister und Kai Hartung als Kreisverbandsarzt. Die Nachfolge des langjährigen, im vergangenen Februar verstorbenen Kreisbereitschaftsleiters Hermann Spang tritt der Notfallsanitäter Mark Wackerbarth an.
Für ihre ehrenamtliche Mitarbeit zeichnete das Deutsche Rote Kreuz Marco Huse (30-jährige Zugehörigkeit), Matthias Rüdrich (20), Benjamin Meyer (15), Annika Bunselmeyer (15), Martin Torbeck (10), Sebastian Nieke (5), Lüehrs Mattis (5), Jens Brand (5) und Nils Anders (5) aus.
„Das DRK ist eine große Nummer im Landkreis“, sagte Landrat Bernd Lütjen, der zusammen mit Martin Grasekamp, stellvertretender Bürgermeister von Schwanewede, als Ehrengäste die Kreisversammlung verfolgten. „Es ist bemerkenswert, mit welchem Engagement das Haupt- und Ehrenamt bei der Sache ist“, so Lütjen. „Egal, ob Corona, Ukrainekrieg oder Mobile Retter – wir als Landkreis kooperieren immer sehr gut mit dem DRK. Vielen Dank für die Verlässlichkeit!“